Zur Wirkung und Nebenwirkung von übermässigem Alkoholkonsum

Noch kurz zur Nacht Montag/Dienstag, die ich ja, wie alle Jahre um diese Zeit, in Luzern verbracht habe. Nach dem, zwar witzigen, doch nicht ganz so witzigen wie auch schon, Donnerstag der Vorwoche, galt es, den Montag intensiv für all jenes zu nutzen, was gesellschaftlich verpönt ist und (deshalb) Spass macht. Die von 16-18 Uhr geschriebene Prüfung in Bern machte nämlich schon mal nicht so viel Spass, das Konusmieren von ersten Bieren und Vodkaschlücken im Zug in die Innerschweiz um so mehr. Mit dabei: M.F. und M.F. mit Freundin. Der am Donnerstag anwesende 2 Flizzy hatte heute keine Zeit.

Etwas vom ersten, das in Luzern dann getan wurde, war, Holdrios zu kippen (welche im ersten Moment echt einzufahren schienen, später es dann aber doch noch mehrerer bedurfte) und einen Jay durchzuziehen, währenddem vier Polizisten neben uns vorbeigingen. Wir wollten nicht risikieren, herauszufinden, wie liberal oder gesetzestreu sie drauf sind, und legten kurzerhand etwas Diskretion an den Tag, dies erfolgreich. Gut drauf gings darauf in die Altstadt, an jedem zweiten Verkaufsstand sich wieder einen genehmigend. Schliesslich fand man sich unter der bekannten Egg wieder, Trank und Tanz. Die nicht ganz so feierfreudigen Herren M.F. und M.F., und dessen Freundin, verabschiedeten sich bereits um 24 Uhr. Ich, hingegen, entschied mich, noch bis 5 Uhr zu bleiben, denn mittlerweile war einer der in Luzern wohnhaften Kollegen aufgetaucht, mit welchem dann abwechslungsweise unterm Egg und in einer nahegelegenen Beiz weitergetrunken wurde.

Diese Beiz, voll mit Leuten, bot unter anderem noch folgendes seltenes Schauspiel: Weil die Damentoiletten ja überall permanent ein langes Anstehen erfordern, entscheiden sich immer einige der Damen, die Herrentoilette zu benutzen, weils etwas schneller geht. So auch in dieser Beiz. Statt aber, wie man erwarten würde, die effektive Toilette, auf welche man sitzen kann, zu gebrauchen, stellte sich eine frech rückwärts an ein Pissoir, machte sich untenrum frei und liess laufen. Ich schaute anstandshalber natürlich nur unauffällig mit einem Auge dabei zu.

Die Beiz hatte auch einen Dancefloor, auf dem wir (also zumindest ich) noch kurz ein paar lustige Schlagerlieder mitgrölten, die ein oder andere Frau anquatschten und noch ein oder drei Bier einnahmen.

Um 4 Uhr wars unterm Egg immer noch sehr gut besucht. Letzte Drinks, letzte «Konversationen», bevor ich um circa 5 Uhr, nachdem man mich ins Rok nicht mehr hatte hineinlassen wollen («wir machen schon zu»), den Bahnhof betrat.

Im Schliessfach hatte ich noch den Rucksack (ich als alter Backpacker), welches ich in meinem Zustand jedoch irgendwie nicht mehr öffnen konnte. Voll verwirrend: an diesen Kästen befinden sich jeweils 2 Schlüssellöcher. Eines wäre für den Fall, dass man den Schlüssel verliert oder den Kasten zu lange nicht wieder aufgeschlossen hat, gedacht. Dann kann da einer der SBB mit einem Zweitschlüssel aufschliessen. Blöderweise ist das zweite Loch etwas zu klein für den Schlüssel, den ich hatte. Statt aber in meinem Delirium auf die Idee zu kommen, das andere Loch zu benutzen (welches perfiderweise von einer Abdeckung geschützt wird, die dazu führt, dass man es, wenn sich das Fach etwas weiter unten befindet, nicht direkt sehen kann), dachte ich mir, dass sich der Schlüssel wegen der Kälte wohl etwas ausgedehnt haben muss (was ja auch sehr viel Sinn macht) und darum momentan nicht ins Loch passen konnte. ‹Gut, hole ich den Scheiss halt heute Abend, an welchem ich ja eh wieder hier sein werde›, dachte es mir, und ich nahm den nächsten Zug nach Olten.

Kostümiert durch den mit zur Arbeit fahrenden Leuten vollen Bahnhof zu laufen, hätte mich etwas gestresst, wäre ich nicht so gut gefüllt gewesen. Mit soeben gekauftem Sandwich bestieg ich das Taxi, das mich nach Hause fuhr. In Gedanken schon schlafend im Bett, bemerkte ich vor der Haustüre, dass ich den Hausschlüssel gar nicht dabei hatte, sondern diesen, aus Angst, ich würde ihn im Vollsuff verlieren, zuvor im Rucksack deponiert hatte. Nach kurzem Überlegen schien die einzige Möglichkeit zu sein, nochmals nach Luzern zu fahren, ums mit dem Schliessfach ein zweites Mal zu versuchen. Gedacht, getan, und siehe da, der Schlüssel hatte sich doch nicht ausgedehnt, ich war nur zu besoffen gewesen.

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