Die vollständige Abwasser-Blacklist (Teil 1)

So unbegreiflich es sein mag: Es gibt Personen in diesem Land, die sich entschieden haben, meine Einladung in die top-lässige Radiosendung Abwasser abzulehnen. Die Gründe dafür sind ungewiss, zumal in den meisten dieser erfolglosen Einladungsversuche dreisterweise nicht einmal eine Absage erfolgt – in der Regel wird man schlicht ignoriert. Um so fragwürdiger erscheint eine solche Verhaltensweise, wenn man sich vor Augen führt, in welche Reihe bisheriger Gäste – bestehend aus einigen der grössten sowie irrelevantesten Persönlichkeiten aus Kunst, Kabarett, Medien und regionaler bis nationaler Politik – man sich hätte einfügen können.

In der Hoffnung, künftige potenzielle Gäste von einem solchen unangebrachten Vorgehen abhalten zu können, werden die Einladungsablehner sanktioniert, indem sie mit einem lebenslänglichen Ausschluss aus der Gruppe möglicher Abwasser-Gesprächsgäste belegt werden. Ein späterer Auftritt in Zeiten, in denen die Sendung von nationaler Bedeutung und das Interesse an einer Einladung somit immens höher sein wird, ist somit unter den allermeisten Umständen ausgeschlossen. Dieser unter Hörerinnen und Hörern bereits als Abwasser-Blacklist bekannte Pranger wird nun zur Erhöhung seiner Wirksamkeit auch schriftlich festgehalten und hier auf LUTZZ.ch für jede und jeden zugänglich gemacht.

Leidet an einer Mikrofon-Scheu: Watson-Frau Sigrist (rechts). (Twitter)

1. Watson-Frau Madeleine Sigrist
Im Hinblick auf die Juli-Ausgabe 2014 wurde der umstrittenen «Autorin» des AZ-Medien-Katzenbilder-Portals Watson Madeleine Sigrist eine Einladung unterbreitet, um in der Sendung etwas über ihre grossartigen Werke zu sprechen. Sigrist war dem Vorhaben zunächst grundsätzlich nicht abgeneigt und empfand die Idee gar als Wertschätzung: «Wow, was für eine Ehre.»

Allerdings schränkte sie die Erwartungen sogleich ein: Sie befinde sich demnächst in einer stressigen Phase und leide an einer Mikrofon-Scheu. Zudem äusserte die begabte Listicle-Verfasserin den Wunsch, vor einer allfälligen Zusage erst einmal in die Sendung reinhören zu können. Sigrist wurde der Link zu Folge 2 zugestellt, in der man möglicherweise eine gewisse kritische Haltung gegenüber Medienerzeugnissen simplerer Machart heraushören kann (Anruf bei Blick am Abend). Die Jungjournalistin meldete sich anschliessend womöglich deshalb nicht mehr. Oder ihr war das Niveau unserer Sendung generell zu tief, was angesichts der von ihr verbreiteten Inhalte etwas heissen will.

Reagierte nicht mehr: Moderator Sascha Rossier. (Wikipedia)

2. SRF-3-Moderator Sascha Rossier
Der ehemals als Rapper Lügner aktive Sascha Rossier erhielt von den Abwasser-Verantwortlichen im September 2014 erstmals eine der an sich begehrten Einladungen in die gute Spass-Sendung. Auf das erste, gar leicht schleimend formulierte Anfrage-Mail reagierte der seit 2013 bei Radio SRF tätige BMI-Übertreter noch erfreut und sagte einem Telefoninterview prompt zu.

Auf den nachfolgenden Terminvorschlag reagierte Rossier dann allerdings nicht mehr, aus nie geklärten Gründen. Spekuliert wird in Abwasser-Kreisen, das unprofessionelle Vorgehen bei der Terminfindung könnte den SRF-3-Mann abgeschreckt haben. Das Telefoninterview hätte gemäss Vorschlag des Abwasser-Verantwortlichen nämlich an einem Freitag oder Samstag stattfinden sollen – just an jenen beiden Tagen, an welchen sich der Radioprofi auf seine Freitagabendsendung vorbereiten bzw. sich davon erholen muss. Möglicherweise, so die Vermutung, empfand Rossier die offensichtliche Unkenntnis über den Sendetermin seiner grossen Musiksendung als eine Art Majestätsbeleidigung. Für diese These spricht auch, dass Rossier eine erneute Anfrage im Folgejahr gänzlich ignorierte.

Weitere Teile dieser Reihe werden sich u.a. Knackeboul, Peach Weber und Hazel Brugger widmen müssen, falls sie irgendwann erscheinen werden.

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