Ein «ziemlich arrogantes Arschloch»

Lloyd Banks 2005 in Zürich. (Foto: LUTZZ.ch)

Die Idee wäre gewesen, diesen Lloyd Banks ein zweites Mal live zu sehen und hören. Vor einigen Jahren gelang dies in Zürich ziemlich gut. In Basel klappte vergangenen Freitag beides nicht so recht.

Im Vorverkauf gab es ab Freitag Nachmittag keine Billette mehr, was die Schlange vor dem Eingang aber nicht wie erwartet dramatisch lang werden liess. Um halb Elf war immer noch ein gemütliches Eintreten nach fünf Minuten Wartezeit möglich.

Basler Clubs heuschen unter Umständen fünf Extrafranken Eintritt – als Mitgliederbeitrag für den Verein «Fümoar», welchem man so zwangsweise beitritt. Man erklärt sich damit einverstanden, im Clubinnern etwas Passivrauch ausgesetzt zu sein (in meinem Fall vorwiegend Aktivrauch). Geil und weniger geil zugleich: Die Möglichkeit, drinnen rauchen zu dürfen, veranlasst dann halt auch dazu, diese permanent zu nutzen.

Vereinsmitgliedschaft plus Eintritt machten also 35.-, was für einen US-Rapper des Formates Banks wohl angemessen wäre – bekäme man eine anständige Performance geboten.

Der zunächst recht leere Club, der an diesem Freitag, wie sonst wohl auch, vorwiegend von etwas nobler gekleideten Leuten, deren Musik sonst eher etwas wie House sein dürfte, besucht wurde, füllte sich recht schnell, während ein amateurhafte Übergänge gestaltender DJ akzeptable Dinge aus dem Hause G-Unit und dessen Umfeld laufen liess.

Nach viel Bier, viel Tabak und einer Vorband, von welcher weder ich, noch der begleitende Kollege, noch die neben mir stehende Dame je gehört hatte, war dieser Lloyd Banks dann plötzlich irgendwann auf der Bühne. Aufgrund deren geringer Höhe sah man allerdings nur wenig vom kurzgewachsenen Queens-Rapper. Ungeiler noch war aber der miserable Soundmix, der vom Beat kaum etwas durchdringen liess. Bei eigentlich recht grob abgehenden Songs wie «Start It Up» oder «Hands Up» speziell schade. Aber: Lange hatte man die miese Tonmischung nicht zu ertragen – nach vier Songs war das Ende der Show bereits gekommen. Plötzlich war Banks wieder weg.

Laut Veranstalter handle es sich bei Lloyd Banks um ein «ziemlich arrogantes Arschloch», welches die Show aus irgendwelchen Gründen nicht fortsetzen wollte, wie man mir auf Anfrage mitteilte. Im Vertrag habe man eine 60-minütige Konzertdauer festgehalten. Gegen Lloyd Banks› Management wolle man daher nun rechtlich vorgehen.

Banks selbst äusserte sich via Twitter zur Basler Show. «Crazy» sei diese gewesen, was je nach Interpretation des Adjektivs wohl durchaus zutreffend ist.

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