Bildungslücke

(2F) Ich hab gestern wieder Mal die Uni besucht. Ist ganz schön da, tolles Gebäude. Ich weiss nicht, ob ich immer noch von den Räumlichkeiten begeistert wäre, würde ich sie öfters mit meinem Anblick beglücken und vor allem mit meiner Masse füllen.

Jedenfalls kenn ich relativ wenige Mitstudenten. Wahrscheinlich müsste ich sie sowieso mit Kommilitonen beschreiben. Zumindest nach der gestrigen Erfahrung. Denn meine Sprache ist so gar nicht adäquat für die zarten Ohren, das sanfte Gemüt und – Entschuldigung – den weichen Keks im Haupte einer Absolventin der Wirtschaftswissenschaften an der altehrwürdigen Universität Bern.

Um meiner Freude Ausdruck zu verleihen, entschied ich mich törichterweise, mich eines «YEAH» à la Lil› Jon zu bedienen, anstatt einen wohl überlegten – mit Vorteil aus Faust – zitierten Satz zu benutzen. Der Tadel liess nicht lange auf sich warten. Einem Zwischenstadium aus verwirrtem und entsetztem Gesichtsausdruck folgte der Hinweis an mich, dass bis jetzt noch nie ein (kerniges, hätte sie wenigstens hinzufügen können) «YEAH» ihre Gehörgänge beleidigt hätte. Entsetzt ob solcher Ignoranz, musste ich nachhaken, ob das Wort «YEAH» tatsächlich und in Wahrheit ein neues Wort für sie darstelle. Brüskiert und leichten Ekel zur Schau stellend, klärte sie mich auf, dass ihr jener Ausruf durchaus bekannt sei, er aber weder in ihrem noch im Wortschatz ihrer Freunde existiere. Wow. Starker Tobak.

Ich bin noch heute gekränkt und werde es sicher noch solange sein, bis ich meine Ausdrucksweise an die morgige Elite unserer Wirtschaft angepasst habe. Bis dahin ist mein Mindstate noch dieser:

This entry was posted in Blog. Bookmark the permalink.

2 Responses to Bildungslücke

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert