Menu
Categories
Mini-Tournee: Rückblick – Teil 2
April 24, 2009 Blog

Letzten Freitag war ich zu Gast im CMC, einer kleinen Bar mit gemütlichem Partykeller genau der richtigen Grösse für einen Sprechsänger meines Bekanntheitsgrades, um meine kleine „Tournee“ zu beenden. Ausser mir mit dabei waren die beiden Appenzeller Swatch’n’Brain und wiederum Harry Leggs mit Bird und DJ Deemix. Drei interessante Acts, welche sich dank freiem Eintritt eine anständige Anzahl Leute zu Gemüte führte, der Keller war bald einmal relativ voll. Ein motiviertes und gutgelauntes Publikum machte das Auftreten recht angenehm. Zwar war die Beschallungsanlage von eher minderer Qualität, was jedoch den Vorteil hatte, dass man meine teils heiklen Texte nicht richtig verstehen konnte. Und wenn einmal doch, schien das einige der Zuhörer ziemlich zu amüsieren. Gar eine Dame gab es, welcher mir zuzuhören und –sehen offensichtlich viel Spass machte. Während des halben Auftrittes lächelte sie mich fast permanent an.

Nach dem Gig darauf angesprochen, teilte sie mir mit, dass sie Englisch spreche, denn sie war aus Kanada und seit drei Wochen zu Besuch bei ihrer Schweizer Schwester. Dennoch habe sie die ein oder anderen Worte verstanden, ich hoffte, es waren die richtigen gewesen. Nach etwas Gerede über Belangloses ging sie dann wieder zu ihrem dunkelhäutigen Kollegen um sich mit diesem zu unterhalten. Vielleicht konnte der besser Englisch. Nicht, dass meines schlecht wäre, doch ab einem gewissen Alkoholpegel werden es meist nur noch irgendwelche Slangausdrücke.
Etwas später kam sie dann nochmals auf mich zu, mit der Frage, ob ich denn Bliggs „Rosalie“ kennen würde. Dass das jetzt nicht unbedingt Rapmusik ist, wusste sie zwar auch, doch sie fände den Song deshalb so toll, weil sie selber auch Rosalie heisse. Ob ich ihr den mal vorsingen könne. Natürlich nicht. Obwohl es gewisse Radiosender schon geschafft hatten, mich das Stück hören zu lassen. Ich fasste ihr kurz den etwaigen Inhalt des Liedes zusammen, den sie aber auch schon kannte, und schlug ihr dann vor, mal den DJ danach zu fragen. Doch auch ein auf die Frage leicht irritiert reagierender DJ Deemix konnte ihr nicht weiterhelfen.

Kurz nach zwei war dann im CMC Schluss und es ging weiter ins KUGL, was um 2.30 Uhr immer noch die vollen 15 Stutz Eintritt kostete. Drinnen lief langweiligster Minimal Electro, die Leute schienen mir alle auf irgendwelchen Drogen zu sein. Ich fing an, meine Gage für weitere Biere und Jägermeister auszugeben. Die Musik wurde trotzdem nicht besser.

Irgendein mir nicht bekannter Typ an der Bar erzählte mir etwas von einem „Elektrokeller“ („E-Chello“ in st. gallischem Deutsch), wo es um diese Zeit (4.00 Uhr) noch voll abgehen soll. In der Meinung, übler als im KUGL wäre es wohl nirgends mehr, entschied ich mich, diesen Keller mal aufzusuchen. Der unbekannte Typ schloss sich mir an (nh). Noch im Foyer des KUGL provozierte dieser beinahe eine Schlägerei, weil ein anderer Typ angeblich eine Frau schlug, wie er mir später sagte. Da habe er halt einschreiten müssen. Mir kam nichts besseres in den Sinn, als bei dieser Gelegenheit meine Fotokamera hervorzunehmen, um damit zu versuchen, das Handgemenge in einem schönen Bild festzuhalten. Die Beteiligten reagierten entsprechend unerfreut.
Vor dem KUGL kam es nochmals zu einer ähnlichen Situation. Auch ein zweiter Dokumentationsversuch scheiterte, da mir meine körperliche Unversehrtheit dann doch mehr wert war als eine lustige Fotografie.

Schliesslich erreichten wir diesen Elektrokeller, und wie der Name schon hätte vermuten lassen sollen, war der Sound dort auch nicht besser. Mit einem Bier in der Hand zwang ich mich in das 1 Meter breite und 5 Meter lange Fumoir, in welchem sich fast die Hälfte der Kellergäste aufhielt. Ich unterhielt mich gerade mit einer attraktiven Rastadame, als mich einer der zuvor an der Rangelei beteiligten Typen wieder erkannte und mich ansprach. Plötzlich ganz freundlich, meinte er, er habe dann gemerkt, dass ich wohl der Vernünftigere sei. Obwohl, oder gerade weil ich mich eigentlich gar nicht sonderlich an der Beinahe-Schlägerei beteiligt hatte.
Als sich die Rastadame jemand anderem zuwandte, begab ich mich mit neuem Bier an den Rand der Tanzfläche, um den wenigen noch anwesenden Damen beim Shaken ihrer Asses zuzusehen. Irgendwann wurde ich von einer Dame, die etwas nach Drogenkonsumentin aussah (eher Heroin als etwas anderes), sich jedoch nicht wie eine verhielt, zu einem Tischfussballspiel eingeladen. Etwas, das ich nicht sehr gut beherrsche, speziell in jenem Zustand, in welchem ich mich befand.
Zurück auf der Tanzfläche, fiel mir eine junge Dame auf, respektive, dass sie mich anschaute. Ihr Aussehen erinnerte mich ein wenig an Fabienne Louves, nur dass sie schlanker und hellhäutiger war. Und wirklich hübsch. Nach ein paar gewechselten Worten stellte sich heraus, dass sie noch über etwas Gras verfügte. Ich bat sie, eins zu drehen, sie hatte aber keine Papes. Ich bat sie, welche aufzutreiben. Ich versuchte selbes. Die Rastadame konnte uns dann weiterhelfen. Wir rauchten den Jay gemeinsam vorbildlich im Raucherraum, doch dem Türsteher schien es trotzdem nicht zu passen, denn als er den Geruch bemerkte, schmiss er uns kurzerhand raus. Mittlerweile circa 8 oder 9 Uhr, draussen hell, ich high as föck. Auf dem Marktplatz, neben zahlreichen Drögelern, wartete ich mit ihr auf ihr Postauto. Und ich glaube, mich erinnern zu können, dass sie mich fragte, ob ich mitkommen wolle. Leider änderte sie ihre Meinung bald wieder, denn die Eltern seien auch Zuhause und sie sei müde. Als es mir nach 15 Minuten gemeinsamer Postautofahrt immer noch nicht gelungen war, sie umzustimmen, notierte ich zehn Ziffern und stieg 7 km vor St. Gallen wieder aus.

Um halb Zehn war ich am Bahnhof St. Gallen, besorgte mir eine Tüte Chips und ein völlig überteuertes Fläschchen Wasser und stieg in den Zug nach Olten. Die Ankunft dort bemerkte ich zu spät, bevor ich aussteigen konnte fuhr der Zug wieder weiter. Umweg via Solothurn. Um 12 Uhr erreichte ich Olten ein zweites Mal, diesmal fähig, auszusteigen.

"3" Comments
  1. «Mir kam nichts besseres in den Sinn, als bei dieser Gelegenheit meine Fotokamera hervorzunehmen, um damit zu versuchen, das Handgemenge in einem schönen Bild festzuhalten. Die Beteiligten reagierten entsprechend unerfreut.»

    Haha, wie geil = ) Hani jetzt brucht am Mäntig-Morge…!

    Greetz

  2. hehe…ou dini büro-lektüre?

Schreiben Sie einen Kommentar
*